Genisaforschung

Genisa-Workshops verschiedener Formate (2012-2019)

Genisot sind in der jüdischen Tradition Ablageorte für nicht mehr nutzbare religiöse Literatur und Kultgegenstände. Die enthalteten Texte und Objekte sind trotz ihres oft stark beschädigten physischen Zustands wertvolle Quellen sowohl zur jeweiligen lokalen (Gemeinde-)Geschichte als auch zur allgemeinen jüdischen Geschichte.

Die Vereinigung für Jüdische Studien hat von 2012 bis 2017 vier Workshops für den wissenschaftlichen Nachwuchs im Genisaprojekt Veitshöchheim veranstaltet. Im Rahmen der zwei- bis dreitägigen Treffen bearbeiteten Nachwuchswissenschaftler:innen Genisafunde gemäß ihrer individuellen Sprach- und Fachkenntnis. Die in Veitshöchheim lagernden Texte umfassen alle Bereiche jüdischen Lebens und sind in vielen Sprachen verfasst – in Hebräisch, Jiddisch, Deutsch oder auch in Französisch und Latein. Auch materielle Funde wurden während der Workshops bearbeitet. Wissenschaftliche Impulsvorträge und Exkursionen auf den Spuren einer jüdischen Gemeinde in der Umgebung rundeten die Workshops jeweils ab.

Eine fünfte Veranstaltung im Bereich der Genisaforschung fand 2019 mit geändertem Konzept im Namen der VJS mit weiteren Institutionen statt. Die 15 Teilnehmenden widmeten sich den Schriften aus der Kairoer Genisa (v. a. aus dem 10. bis 13. Jh.) und den europäischen Genisot (meist 17. bis in das 19. Jh.). Diese Genisot und die Techniken ihrer Erschließung wurden erstmals nebeneinandergestellt. Im Fokus der Analyse der erhaltenen Texte und Gegenstände standen dabei die rituellen Praktiken einer Gemeinde. Das Programm des Workshops finden Sie hier.

Publikation der Arbeitsergebnisse: Genisa-Blätter
Die Arbeitsergebnisse der Workshops wurden in den Genisa-Blättern (2015), den Genisa-Blättern II (2017) und den Genisa-Blättern III (2020) von Rebekka Denz und Gabi Rudolf sowie den Genisa-Blättern IV (2023) von Rebekka Denz, Martha Stellmacher und Rebecca Ullrich herausgegeben. Damit stehen der Öffentlichkeit die Quellenabschrift und eine Quelleninterpretation von mehreren deutschen, hebräischen, jiddischen, lateinischen und französischen Texten zur Verfügung. Die Publikationen sind jeweils als Printversion und als kostenfreies E-Book beim Universitätsverlag Potsdam erhältlich.
Genisa-Blätter IV (2023)
Printversion für 16,00 Euro
Kostenloses E-Book auf dem Publikationsserver des Universitätsverlags Potsdam
Finanziell gefördert durch: Fritz Thyssen Stiftung, die Professur für Judaistik an der Universität Bamberg sowie aus Open-Access-Mitteln der Universität Erfurt.
Genisa-Blätter III (2020)
Printversion für 9,50 Euro
Kostenloses E-Book auf dem Publikationsserver des Universitätsverlags Potsdam
Finanziell gefördert durch: Maximiliana Kocher Stiftung und die Professur für Judaistik an der Universität Bamberg.
Genisa-Blätter II (2017)
Printversion für 11,50 Euro
Kostenloses E-Book auf dem Publikationsserver des Universitätsverlags Potsdam
Finanziell gefördert durch: Verein für Begegnung von Christen und Juden, Bayern; Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau; Josef-Buchmann-Stiftung.
Genisa-Blätter (2015)
Printversion für 10,50 Euro
Kostenloses E-Book auf dem Publikationsserver des Universitätsverlags Potsdam
Finanziell gefördert durch: Simon-Höchheimer-Gesellschaft, Freunde mainfränkischer Kunst und Geschichte e. V. sowie Ursula und Hermann Heineken, Würzburg.

Ansprechpartnerin für das Projekt und die Publikationen ist:
Rebekka Denz [rebekka.denz(at)gmail.com]

Übersicht über die durchgeführten Nachwuchsworkshops (2012 bis 2019)

Interdisziplinärer Workshop. Vom mittelalterlichen Kairo bis ins neuzeitliche Veitshöchheim. Jüdisch-religiöse Praktiken im Spiegel von Genisaquellen (25. bis 27. März 2019 in Bamberg, Veitshöchheim und Erfurt)

Der Workshop wurde veranstaltet in Kooperation der Professur für Judaistik, des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik mit dem Research Center „Dynamik ritueller Praktiken im Judentum in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart“ am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt und der Vereinigung für Jüdische Studien e. V. Er wurde gefördert von der Fritz-Thyssen-Stiftung.

Ansprechpartnerinnen für den abgehaltenen Workshop und die Publikation Genisa-Blätter IV (2023) sind:
Rebekka Denz [rebekka.denz(at)gmail.com], Rebecca Ullrich [rebecca.ullrich@fu-berlin.de] und Martha Stellmacher [martha.stellmacher(at)slub-dresden.de]

Vierter Nachwuchsworkshop (24.-26. März 2017)
Finanziell gefördert durch: Sparkassenstiftung für den Landkreis Würzburg und Gemeinde Veitshöchheim.

Dritter Nachwuchsworkshop (9.-11. Oktober 2015)
Finanziell gefördert durch: Josef-Buchmann-Stiftung; Verein für Begegnung von Christen und Juden, Bayern; Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau sowie Gemeinde Veitshöchheim.
Es ist ein Bericht über den Workshop erschienen:
In: Newsletter des Vereins zur Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern e. V. (Sommer 2016, S. 15-16, BCJ. Bayern fördert landesgeschichtliche Forschung. Dritter Genisa-Workshop in Veitshöchheim von Dr. Lilian Türk.

Zweiter Nachwuchsworkshop (25.-27. Oktober 2013)
Finanziell gefördert durch: Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte der Juden
e. V.,  Gemeinde Veitshöchheim sowie Freunde mainfränkischer Kunst und Geschichte e. V.
Es ist ein Bericht über den Workshop erschienen:
In: Jüdisches Leben in Bayern. Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, Nr. 124 (2014), S. 15. Schätze auf dem Dachboden. Zweiter Genisa-Workshop in Veitshöchheim von Grażyna Jurewicz.

Erster Nachwuchsworkshop (23.-25. November 2012)
Finanziell gefördert durch: Gemeinde Veitshöchheim, Freunde mainfränkischer Kunst und Geschichte e. V. sowie Simon-Höchheimer-Gesellschaft.
Es sind mehrere Berichte über den Workshop erschienen:
In: PaRDeS. Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e. V., Heft 19 (2013), S. 223-236: 1. Workshop des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Genisa-Forschungsstelle Veitshöchheim von Wiebke Rasumny.
In: Frankenland. Zeitschrift für fränkische Geschichte, Kunst und Kultur. Heft 1 (2013), S. 67-69. Eine "Schatzkammer" voller Antworten: Genisot gewähren Einblicke in die historische Lebenswelt der Juden in Franken von Gabi Rudolf.
In: Fränkische Nachrichten vom 19.08.2013: Was der Gewürzhändler notierte von Pat Christ.
In: Der Kessener, Dezember 2012 bis März 2013, 7. Jg., S. 21: Wie lebten die Landjuden wirklich? Nachwuchswissenschaftler analysieren alte Quellen aus Veitshöchheim von Pat Christ.
Auf: Veitshöchheim News Blog: Veitshöchheimer Genisa-Quellen von immenser Bedeutung. Wissenschaftlicher Workshop in der Veitshöchheimer Genisa-Forschungsstelle.

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